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Merkwürdiger Weise kam es selbst nach dieser zweiten Genehmigung nicht zum Bau der neuen Mühle. Müller Steenblock wurde zum 10.6.1717 vor die Kanzlei in Aurich bestellt, um Antworten auf die Fragen zu erhalten, warum er die Peldeanlage nicht eingerichtet, die zwei Reichstaler nicht bezahlt und die Papiere nicht an das Amt Stickhausen abgegeben hätte.

Der Sohn des Müllers erschien zum Termin und überreichte ein Schreiben des Predigers Johannes Heinrich Klinkhammer:

N. 4 ad num. 5.                                                                                                 15./

   "Laut dieses attestati bekennen wir un= / ten benandte Prediger, daß Mster. Johann / Johansen die Von Jhro Hochfürstl. Durchl. allergnä= / digst Vergönnete Perle=Garste= Mühle auff / sein Hauß Zu setzen in willens gewesen; weiln aber / Von Vielen Leuthen beÿ nächtlicher Zeit oben auff  / dem Hauße FeuerZeichen gesehen worden; als / ist Vorgemeldter Mster. Johann Johansen eine bangigkeit angekommen, daß er sich nicht  / hat unternehmen dürffen solche Mühle / auff sein Hauß Zu setzen. Er hat aber fleißig / beten laßen sowohl alhier in der Kirchen Zu Raude / als auch Zu Potzhaußen umb abwendung / solcher dräuenden Straffe. Auch hat ihm  die ???? zurückgehalten solches werck auff sein Hauß Zu / setzen, indem ihm alles Horn Vieh abgestorben, / also daß er nicht die geringste Klau übrig / behalten. <Vor der Weihnachtsflut 1715 gab es in Ostfriesland eine fürchterliche Viehseuche! Vergleiche auch: Erneutetes Auftreten einer Viehseuche zu Holte, 1747: StA Aur Rep 5, Nr. 1066: > Daß dies der warheit gemäß, /  Zeugen und bekennen wir mit eigenhän= / diger Unterschrift. Raude, d 8. Junÿ 1717 / Testis est ægratans txta  / Johannes Heinricus Klinckham= / mer   Pastor Raude  /  In proemissiscorum fidem ego."

Der Sohn erklärte, sein Vater sei bereit, die rentierenden Gelder zu zahlen und ersuchte darum, seinem Vater zu gestatten, die Mühle an einem bequemeren Ort im Kirchspiel Rhaude zu errichten.

Der Müller zahlte fortan zehn Jahre lang die zwei Reichstaler, führte aber dennoch den Bau nicht aus. Eine Rolle gespielt haben dabei vermutlich die damals herrschenden Landeswirren. Die sogenannten Communeherren, die gegen die fürstliche Regierung standen, hatten ihm gedroht, das nahe bei der Roggenmühle stehende Haus, worauf er die Peldemühle errichten wollte, unter den Füßen zu zerreißen.